Im Sommer des Jahres 1893 durchreiste Hermann Löns die Lüneburger Heide in der Gegend bei Celle. In dem Heidedichter lebte aber die stille Sehnsucht , seine geliebte Heide auch im Winter kennen zu lernen. Und so trat er eines Tages seine Reise in die Heide an. Über Walsrode gelangte der Dichter nach Visselhövede. Seine Eindrücke über diesen Ort hat Hermann Löns in einem Aufsatz im Dezember 1893 niedergelegt. Darin schreibt er:
"Min Dörp liggt midden in de Haid,
nicht wiet von Soltau up düße Kant,
Hätt an den Bäk de schönste Weid
und rund ümher recht fruchtbar Land.
Dar boo ick Klewer up un Weeten,
Kartüffeln, Steckröw, witten Kohl,
Un wie de Früchte alle heeten:
De Früchtfolg leert wi up des School!"
Es war Mittag, als ich in Visselhövede anlangte; die Glocken des Kirchleins begrüßten mich, als ich langsam den schönen Weg vom Bahnhof zum Flecken niederstieg. Einige hübsche Villen und der neue Kirchhof liegen an dieser Straße, bewaldete Hügel und Saatfelder fassen das Tal, in dem Visselhövede liegt, anmutig ein. Die Kinderschar des Dorfes kam lachend aus der Schule, und jedes Kind bot mir freundlich die Tageszeit, selbst die stolzen Herren Studenten von der Landwirtschaftlichen Winterschule lüfteten höflich ihre dunkelgrünen Mützen.
(aus: Unser Heimatborn, Nr. 8-S. 3, Wie Hermann Löns Visselhövede sah)