Annemarie Renger wurde 1919 in Leipzig geboren. Sie war vom 13.12.1972 bis 14.12.1976 die erste weibliche und sozialdemokratische Bundestagspräsidentin. Sie starb 2008.
Mitglied im Deutschen Bundestag.
Im Bundestag gehört sie unter anderem dem Innenausschuss, dem Entwicklungshilfeausschuss, dem Auswärtigen Ausschuss, dem Sonderausschuss für die Strafrechtsreform und dem Gemeinsamen Ausschuss an.
Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarates und der Westeuropäischen Union.
Mitglied des Parteivorstandes der SPD.
Vorsitzende des Bundesfrauenausschusses der SPD.
Renger ist parlamentarische Geschäftsführerin der SPD.
Sie ist zuständig für Finanzen, Personal, Ausschussbesetzung und die Präsenz in der Fraktion.
Mitglied des Präsidiums der SPD.
Sie setzt sich für die Umsetzung von Parlamentsreformen ein und bemüht sich um Kontakte zum polnischen und israelischen Parlament.
Renger leitet die erste Reise einer Parlamentarierdelegation in die Sowjetunion. Außer ihr nehmen Richard von Weizsäcker (CDU), Herbert Wehner (SPD), Wolfgang Mischnik (FDP) und Richard Stücklen (CSU) an dem Besuch teil.
Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes.
Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe.
Nach der Wahl von Karl Carstens zum neuen Bundestagspräsidenten bleibt Renger Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.
Renger kandidiert für das Amt der Bundespräsidentin. Gewählt wird der Kandidat der CDU/CSU Fraktion, Karl Carstens.
Renger unterstützt mit einer umstrittenen Unterschriftenaktion die "Thesen zur Identität der Sozialdemokratie" des SPD-Politologen Richard Löwenthal (1908-1991). Darin wird entgegen des Integrationskurses von Willy Brandt eine strikte Abgrenzung der Partei von "Randgruppen" gefordert.
Renger fordert die SPD dazu auf, zurück zu den Tugenden der traditionellen Sozialdemokratie zu kehren.
Vorsitzende der Kurt-Schumacher-Gesellschaft und Präsidentin des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB).
Ehrendoktorwürde der Ben-Gurion-Universität in Beersheva/Israel.
Dezember: Bei den ersten gesamtdeutschen Bundestagswahlen kandidiert Renger nicht mehr.
Sie wird Präsidentin des Deutschen Rats der Europäischen Bewegung.
Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste um den christlich-jüdischen Dialog.
November: Renger ist Präsidentin der Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlaments.
Veröffentlichung ihrer Erinnerungen unter dem Titel "Ein politisches Leben".
Mit einem Staatsakt am 13. März wird die frühere Bundestagspräsidentin im Plenarsaal des Deutschen Bundestages in Berlin geehrt.
Auszüge aus: (iz/reh) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 23.06.2017
Aufbau der Kunstsammlung in Bonn Begonnen hatte das Engagement des Bundestages für die bildende Kunst mit dem Bau des neuen Abgeordnetenhochhauses „Langer Eugen“ in Bonn. Der Architekt Egon Eiermann ließ die Sitzungssäle von verschiedenen Künstlern gestalten, darunter mit Installationen von Georg Meistermann, Günther Uecker und HAP Grieshaber. Das ästhetische Ergebnis ihrer Gestaltungen war derart beeindruckend, dass der Abgeordnete Gustav Stein, der zugleich einen Lehrauftrag an der Kunstakademie Düsseldorf wahrnahm, anregte, auch für die Ausstattung der Abgeordnetenbüros Kunstwerke zu kaufen. Die hierauf folgenden Ankäufe der „Sammlung Stein“ aus den Jahren 1968 und 1969 bilden bis heute den Grundstock der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages. Auf Initiative von Bundestagspräsidentin Annemarie Renger wurde ab dem Jahr 1976 der weitere Ankauf von Kunstwerken durch die Gründung einer Kunstkommission institutionell gesichert. In diesem Gremium waren zum Zeitpunkt seiner Gründung entsprechend der damaligen Stärke der Fraktionen je zwei Abgeordnete von CDU/CSU und SPD sowie ein Abgeordneter der FDP vertreten. Die seither stetig erweiterte Kunstsammlung steht den Abgeordneten als Artothek für ihre Arbeitsräume zur Verfügung.
Auszug aus „Der Deutsche Bundestag im Reichstagsgebäude“,
https://www.btg-bestellservice.de/pdf/20312000.pdf
Im Jahr 1945, am Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde in den Klassenzimmern der jetzigen Kastanienschule (Grundschule) in Visselhövede ein Reservelazarett eingerichtet. Hier fand Annemarie Renger, nachdem sie aus Berlin geflohen war, als Küchenhilfe eine Arbeit. Im Herbst 1945 siedelte Frau Renger nach Hannover über, wo sie ihre Tätigkeit bei Kurt Schumacher, dem ersten Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) aufnahm.
Auszug aus der Infotafel an der Grundschule