Am südwestlichen Rand des Visselhöveder Stadtgebietes und angrenzend an die Landkreise Verden und Heidekreis befindet sich die "Altgemeinde" Bleckwedel mit den Ortschaften Bleckwedel, Lehrden, Egenbostel sowie den einstelligen Höfen Tadel und Königshof.
Mit 1.500 ha Gesamtfläche gehört Bleckwedel zu den großen Gemarkungen des Stadtgebietes mit aber nur 135 Einwohnern, die sich zudem auf ca. sechs bebaute Ortslagen verteilen. Die einzelnen Orte haben sich seit Jahrhunderten kaum verändert.
Es ist in all den Jahren zwar erneuert und ergänzt worden, aber wenig Neues ist hinzugekommen. Dies hat aber auch dazu beigetragen, dass hier noch sehr viel Ursprünglichkeit vorhanden ist.
Bleckwedel ist eine ausgesprochen waldreiche Gegend, immer wieder durchsetzt von Feldern und Wiesen. Den südlichen Rand des Gebietes bildet die Lehrde, deren Tal außerordentlich ansprechend ist. So ist es nicht verwunderlich, dass zahlreiche (ehemalige) landwirtschaftliche Betriebe Ferienwohnungen oder Fremdenzimmer anbieten.
Der eigentliche Ort Bleckwedel, früher auch Blickwedell geschrieben, bestand 1651 bereits aus drei Höfen, die der Grundherrschaft derer von der Kettenburg unterstanden. Im 19. Jahrhundert sind wahrscheinlich zwei weitere Höfe entstanden. Heute wird auf zwei Höfen noch Vollerwerbslandwirtschaft betrieben. Im Zentrum des Gemeindegebietes zwischen Bleckwedel und Egenbostel entstand 1848 das erste Schulgebäude in einem bisher unbebauten Bereich. 1885 wurde angrenzend ein Kolonialwarengeschäft eröffnet und 1921 auch der sehr schön am Wald gelegene Friedhof errichtet. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Verstorbenen in Visselhövede beigesetzt.
Egenbostel hat eine sehr weit zurückreichende Geschichte. 1296 erscheint der Name in einer Schenkungsurkunde des Bischofs Konrad von Verden, in der den Kirchengeschworenen eine "Hufe Landes" übertragen wird. 1695 gab es in Egenbostel, damals auch Edingeborstel und Eddinborstelde genannt. "2 gantze Höfe". Die Landwirte erhielten diese nach dem 30jährigen Kriege von der schwedischen Königin Christine zum Lehen. Mit der weiteren Kultivierung der Flächen begann man in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Heute ist noch ein Landwirt in Egenbostel tätig. Egenbostel hat sich im zurückliegenden Jahrhundert am deutlichsten verändert. Die entlang der Hauptstraße bis an die L 171 vorhandenen Gebäude sind in dieser Zeit entstanden. An der Einmündung in die L 171 befindet sich die Gaststätte Waldesruh, die auch heute noch betrieben wird.
Entlang des Tals der Lehrde hatten sich im 16. Jahrhundert "2 gantze und ½ Hof" angesiedelt. Der wohl älteste ist der Königshof. Der Sage nach war der Hof einst Eigentum des hannoverschen Königs, der hier zur Hirschjagd erschien. Der Nachbarhof soll damals das Gefolge und die Küche beherbergt haben. Hof Tadel, im Norden gelegen, gehörte im 13. Jahrhundert zur "Krummen Grafschaft", einem Freibann mit eigener Gerichtsbarkeit, damals "Hof zum Totele". auch "Tatel" und "Solte" genannt. 1685 wird er in der Topographie als "einstellig gantzer Herrenhof" geführt. Lehrden, Königshof und Hof Tadel werden heute von vier Vollerwerbslandwirten bewirtschaftet.
Die beschriebene Entfernung zwischen den Ortslagen hat immer schon zu einer sehr starken Eigenständigkeit seiner Bewohner geführt. Mangels ausreichender eigener Einwohnerzahl und je nach örtlicher Lage orientieren sich die Bewohner im Vereinsleben nach Stellichte, Jeddingen oder Schafwinkel. Die Dorfjugend ist überwiegend in Jeddingen integriert. Im Jahre 2004 hat erstmalig ein Dorffest für alle Bleckwedeler Ortschaften stattgefunden, das auch sehr viel Zuspruch fand.
Wenn man aus Visselhövede mit dem Fahrrad hinaus fährt über den Waldweg, am Regenrückhaltebecken vorbei und den letzten, versteckt unter hohen Eichen liegenden Hof auf der linken Seite hinter sich lässt, erreicht man schnell das Campingplatzgelände. Der ehemalige Wüstenhof liegt links von der Straße und ist eingegrünt von hohem Buschwerk, so dass die hölzernen Ferienhäuser kaum von der Straße aus zu sehen sind. Weiter zur Vissel hin ist ein See entstanden, der von den Campingbesuchern genutzt wird. Fährt man die Teerstraße weiter, liegt zur Rechten noch ein Hof, links führt der ehemalige „Kirchweg“ durch Wiesen hindurch nach Buchholz. Bleibt man auf der Teerstraße, gelangt man nach 1,5 km ebenfalls ins Dorf.
Buchholz liegt abseits der Kreisstraße und die Häuser stehen an der durch den Ort führenden Dorfstraße, die aber wie auch die anderen Wege keinen offiziellen Namen hat. Für Ortsfremde ist es nicht gerade einfach, sich in Buchholz zurechtzufinden, da ein System der Hausnummerierungen nicht besteht. Die Hausnummern sind in der Reihenfolge der Entstehung der Häuser zugeteilt worden. So findet man neben dem Grundstück mit der Nummer 2 das Wohnhaus mit der Nummer 41. Zur Verwirrung trägt auch bei, dass einige neuentstandene Baugrundstücke die ursprüngliche Hausnummer versehen mit einem Buchstaben a, b oder c tragen.
Trotz einiger neuer Häuser gibt es in Buchholz kein Neubaugebiet, so dass der ursprüngliche Charakter des Ortes erhalten geblieben ist, wenn auch die wirtschaftlichen Notwendigkeiten das ehemalige landwirtschaftlich geprägte Dorf natürlich verändert haben. So sind heute nur noch fünf landwirtschaftliche Haupterwerbsbetriebe und wenige Nebenerwerbsbetriebe in der Milchviehhaltung, in der Schweinemast sowie im Gemüseanbau tätig. Ein Hofladen, in dem frisches, selbst angebautes Gemüse, Früchte und Spargel aus umliegenden Betrieben sowie Fleisch und Wurstwaren aus eigener Produktion angeboten werden, vervollständigt das Bild des früheren Bauerndorfes. Über die Region hinaus bekannt ist Buchholz bei Reitern und Pferdesportlern durch die Hünersche Pferdezucht, die schon seit Generationen betreiben wird. Seit kurzem befindet sich eine größere Reitanlage im Dorf, die von Reitsportlern aus nah und fern genutzt wird.
Zum Erhalt des dörflichen Charakters von Buchholz trägt die Dorfgaststätte „Zum Burggraben“ bei, in der auch Fremdenzimmer zur Verfügung stehen und damit neben "Ferien auf dem Bauernhof“ das Dorf für den Fremdenverkehr empfehlen.
Für Wanderer, Radfahrer und Reiter bietet die Umgebung des Dorfes endlose Wege, viel unverbaute Natur und weitgehend natürlich belassene Nutzflächen.
Im Dorf befinden sich noch zwei größere Betriebe, ein Zimmereibetrieb, der sich auf Altbausanierung, Umbau und Ausbau sowie auf Entwurf, Planung und Herstellung von Wintergärten spezialisiert hat.
Im Dorf gibt es keine Vereine, aber das dörfliche Leben wird maßgeblich von der Freiwilligen Feuerwehr mitgestaltet und seit einiger Zeit auch durch eine aktive Dorfjugend unterstützt. So gehören die Fahrradrallye und die Grünkohlwanderung, Dorffeste, die alljährliche Müllsammelaktion und das Osterfeuer zu den wiederkehrenden Gemeinschaftsveranstaltungen.
Buchholz hat trotz all der strukturellen Veränderungen seinen dörflichen Charakter bewahrt, im Dorf lässt es sich gut wohnen und leben. Buchholz ist einfach l(i)ebenswert!
(Text von Friedemann Götz)
Mit derzeit 74 Einwohnern gehört Dreeßel zu den kleinsten Ortschaften der Stadt Visselhövede.
Die Gemarkungsgröße beträgt rd. 560 ha, wovon etwa ¾ Wald sind; im übrigen halten sich Acker- und Grünflächen etwa die Waage. Das Dörfchen mit den vielen alten Eichen, nur wenige hundert Meter von der Grenze zum Landkreis Verden entfernt, ist von weiten Feldern, Wiesen, Wäldern und Moor umgeben. Ein Ort der Ruhe, wenig Verkehr, für den Erholungssuchenden ideal!
Dreeßel ist auch heute noch durch die Landwirtschaft geprägt, wenn sich auch in den letzten Jahren einige Veränderungen ergeben haben. Vor 25 Jahren waren es noch 10 Vollerwerbsbetriebe; heute sind es nur noch zwei und vier Nebenerwerbsbetriebe. Die landwirtschaftlichen Flächen werden jedoch bis auf eine Ausnahme noch alle von Dreeßlern bewirtschaftet.
Geschichtlich wäre über Dreeßel zu erwähnen, dass es nach dem Jordebuch von 1717 in 1694 einen Vollhof gab, der von vier Meyern bewirtschaftet wurde. Es ist anzunehmen, dass es sich bei diesem Hof um die im Jahre 1395 urkundlich erwähnte Kote in Dreeßel handelt, die Graf Otto von Hoya dem Bischof Johann von Verden mit anderen Gütern der „Krummen Grafschaft“ zum Wiederkauf überlassen hatte. In den Aufzeichnungen über den Verkauf der „Krummen Grafschaft“ werden sogar zwei Kotstätten „Dresle“ bzw. „Dreslo“ erwähnt, wobei unter Kotstätten Katen (kleine Häuser) zu verstehen sind. Bischof Barthold zu Verden verkaufte 1479 u.a. den Stiftshof in Dreeßel mit dem Zehnten an Johann Vogt auf der Kettenburg zum Wiederkauf. In diesem Jahr verzichteten die Kinder Heinrichs von Dreeßel (von Dreslo) auf alle Ansprüche an dem Hof. Domprobst Albert zahlte dafür 10 Mark. Es ist anzunehmen, dass der Ortname Dreeßel von dem früheren Eigentümer dieses Hofes abgeleitet wurde.
Die Dorfgemeinschaft ist in Dreeßel noch sehr intakt; was auch durch das jährliche stattfindende Dorffest, an dem sich Jung und Alt gleichermaßen beteiligen, zum Ausdruck kommt. Praktiziert wird ebenfalls die immer seltener anzutreffende Nachbarschaftshilfe. Dazu gehört auch das sich gegenseitige Einladen bei Geburtstagsfeiern.
Dreeßel hatte bis 1961 mit 10-jähriger Unterbrechung (von 1938 – 1948 in Odeweg) eine eigene Schule. 1912 wurde das neue Schulgebäude errichtet (Hausnummer 12). Vorher befand sich die Schule im Gebäude Hs.Nr. 5. Jetzt gehen die Grundschüler in Jeddingen und die älteren Jahrgänge in Visselhövede zur Schule.
Dreeßel verfügt seit 1930 über einen Friedhof, auf dem auch nach der Gebietsreform die Bestattungen erfolgen.
Vereinsmäßig sind die Dreeßler so gut wie ausschließlich nach Jeddingen orientiert, was diese auch zu schätzen wissen. Ob es Feuerwehr, Schützenverein, Sportverein, Dorfjugend oder Volkstanzgruppe ist; die Dreeßler beteiligen sich immer gut.
© Michael MeyerDie Ortschaft Drögenbostel gehört zur Stadt Visselhövede im Landkreis Rotenburg (Wümme). Die Gemarkung grenzt im Osten und Süden an den Landkreis Heidekreis, im Norden an die Ortschaft Rosebruch und im Westen an die Ortschaft Hiddingen.
Verkehrlich wird der Ort durch die Landesstraße L 171 erschlossen. Durch die zentrale Lage im Autobahndreieck A7/A1/A27 sind die großen Städte Hannover, Bremen und Hamburg mit dem PKW innerhalb von einer Stunde zu erreichen.
In Drögenbostel leben ca. 120 Einwohner. Die Gemarkung umfasst eine Fläche von 571,5 Hektar. Hiervon sind 266 ha Wald, 126 ha Grünland, 129 ha Ackerland und 50,5 ha Siedlungsflächen.
Die Ortschaft wird seit der Eingemeindung in die Stadt Visselhövede durch eine/n Ortsvorsteher/in repräsentiert. Dieser hat die Interessen der Einwohnerinnen und Einwohner sowie der gesamten Dorfgemeinschaft gegenüber der Stadt, dem Landkreis und anderen Behörden zu vertreten. Durch regelmäßige Einwohnerversammlung hat jeder Bürger die Möglichkeit sich aktiv an der Dorfpolitik zu beteiligen. Dieses Prinzip hat sich in den letzten 40 Jahren bewährt.
Im Rahmen dieser Einwohnerversammlungen beschloss man 1978 sich erstmals am Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zu beteiligen. Seitdem nimmt die Ortschaft in regelmäßigen Abständen am Dorfwettbewerb teil und konnte in gemeinschaftlicher Arbeit gute Ergebnisse erzielen.
Drögenbostel schaut über den Tellerrand. Bereits nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs schloss sich die damalige Gemeinde verschiedenen Zweckverbänden an. Auch heute wird versucht die Herausforderungen der Zeit zusammen mit anderen Orten zu bewältigen. Es ist daher nichts außergewöhnliches, dass sich die Einwohnerinnen und Einwohner z. B. dem Sportverein Schwitschen angeschlossen haben und das Feuerlöschwesen zusammen mit der Ortschaft Hiddingen organisiert wird.
Geschichtliches:
Die erste bekannte urkundliche Erwähnung ist auf den 16. März 1275 datiert. Hierin bekennt sich der Ritter Johann Clüver, dass er den Zehnten in Drögenbostel an den Priester Heinrich, Vikar am St. Katharinen-Altar im Verdener Dom, verkauft hat. Die eigentliche Entstehung der Siedlung Drögenbostel dürfte allerdings weiter zurückliegen. Hierüber geben die sich in der Nähe befindlichen Hügelgräber aus der Bronzezeit, sowie der Höllenberg (93,4 m über N.N.), der ein Thingplatz gewesen sein soll, Auskunft. Weitere bekannte urkundliche Erwähnungen stammen aus dem 1464 (Verkauf eines Hofes an die Visselhöveder Johannisbruderschaft) und aus dem 1651 (Schenkung dreier Drögenbosteler Höfe durch die schwedische Königin Christina nach dem Dreißigjährigen Krieg an den Grafen Königsmarck).
Zu der Entstehung des Ortsnamens kann folgendes gesagt werden:
Die Orte die ein „Borstel“ oder „Bostel“ (Plattdeutsch: „Bossel“) im Namen tragen, haben meist eines gemeinsam: Ursprünglich waren diese Orte einzelne Höfe um die sich später Ortschaften bildeten. Oft waren diese Höfe Edelingssitze mit staatlichen bzw. grundherrschaftlichen Forst. Meist lagen sie auf hochgelegenen Böden nahe fischreichen Gewässern. Allen „Borstels“ liegt das althochdeutsche Wort „Bur“ zugrunde, das kurz mit „Siedlung“ übersetzt werden kann. Das Wort „drög“ stammt aus dem Plattdeutschen und ist mit „trocken“ zu übersetzen. Zusammengefasst kann also „trockene Siedlung“ übersetzt werden, was wohl ein Hinweis auf den sehr trockenen Ackerboden nahe dem Höllenberg ist.
Ursprünglich soll Drögenbostel ein einstelliges herrschaftliches Gehöft gewesen sein, das als Festung ausgebaut war. Diese „Burg“ hat an der Landstraße von Visselhövede kommend auf der rechten Seite am Ortseingang gelegen. Das Gehöft wurde später in drei Vollhöfe geteilt. Zwei dieser Vollhöfe danach nochmals in vier Halbhöfe. Im Jahre 1819 wurde von dem Vollhof eine Abbauerstelle abgetrennt und an einen Drögenbosteler Häusling verkauft. Um 1840 wurde die örtliche Schule mit Land ausgestattet, wodurch eine Anbauerstelle entstand. Um 1848 wurden von dem Halbhof Nr. 2 zwei Anbauerstellen abgetrennt. Damit war die Siedlungsentwicklung unseres Dorfes zunächst abgeschlossen und wurde erst wieder nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ergänzt, als 1944 durch die Gemeinde ein Behelfsheim errichtet wurde. In den darauffolgenden Jahren wurden mehrere Wohnhäuser gebaut. Im Jahre 1973 beschloss die Gemeinde Drögenbostel einen Bebauungsplan für das Gebiet „Gannerkamp“ aufzustellen. 1983 wurde dieses Baugebiet ergänzt. 2001 wurden weitere Flächen für die Wohnbebauung zugelassen.
Im Jahre 1784 erhielt die Gemeinde die Genehmigung eine eigene Schule einzurichten. Diese bestand bis 1962. Die schulpflichtigen Kinder gehen heute nach Visselhövede und Rotenburg (Wümme) zur Schule.
Vereins- und Gemeinschaftsleben:
Das zum Ende des 19. Jahrhunderts aufkommende Vereinswesen war und ist auch hier ein fester Bestandteil des Dorflebens. So wurde vor 1880 eine Feuerwehr aufgestellt und 1913 ein Gesangs- und ein Fahrradfahrerverein gegründet. Ab 1924 kam der Schützenverein hinzu, der mit der Ausrichtung der Schützen- und Erntefest stets den Mittelpunkt des dörflichen Miteinanders bildete. Gesangs- und Fahrradfahrerverein wurden im Laufe des 1. Weltkrieges aufgelöst. Eine Neugründung kam nicht zustande. Im Jahre 1974 fusionierten die Freiwilligen Feuerwehren Drögenbostel und Hiddingen und bilden seit dem eine gemeinsame Ortsfeuerwehr.
Die Einwohnerinnen und Einwohner von Drögenbostel bilden eine gute Dorfgemeinschaft. Diese zu erhalten und zu pflegen liegt allen Drögenbostelern sehr am Herzen. Ausdruck dieses guten Miteinanders sind die vielen Veranstaltungen und Projekte, die in der Ortschaft durchgeführt werden. Zu den wiederkehrenden Aktivitäten der Dorfgemeinschaft gehören das Osterfeuer, gemeinsame Ausflüge, Schützen- und Erntefest sowie der sogenannte Nikolauspunsch. Feiern der Dorfgemeinschaft, aber auch private Veranstaltungen, finden im Gasthause Bremer statt, das seit 1908 besteht.
Besonders der Bereich „Kunst“ wurde in den letzten Jahren stark gefördert. So verfügt die Ortschaft über zwei Kunstwerke, die zum „Kunst in der Landschaft-Projekt“ gehören sowie über ein „Blaues Zimmer im Freien“, das im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbes „Dörfer für Kunst – Kunst fürs Dorf“ entstand und das überörtlich aufgrund der auffallenden Gestaltung bekannt ist.
In Drögenbostel gibt es darüber hinaus eine Dorfjugend – ein lockerer Zusammenschluss von Jugendlichen aus unserem Dorf.
Zu erwähnen ist auch der Gebrauchshundeverein Visselhövede, der am Ortsrand ein ehemaliges Bundeswehrgelände erworben hat und hier ausreichend Platz gefunden hat, um seine Aktivitäten auszuüben. Einmal jährlich findet hier nun auch ein Flohmarkt statt, der von der Bevölkerung sehr gut angenommen wird.
Natur und Landschaft:
Der Höllenberg ist mit seinen 93,4 m die höchste Erhebung der Region. Dieser Bereich der Gemarkung ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.
Im nördlichen Teil der Gemarkung zwischen Röhlbach und Drögenbosteler Bach liegt der Drögenbosteler Bruch, der sich durch eine abwechslungsreiche Wald-, Wiesen- und Moorlandschaft auszeichnet. Auch dieser Bereich ist teilweise unter Landschaftsschutz gestellt.
Im Rahmen der Gebietsreform am 01.März 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Hiddingen ein Ortsteil der Stadt Visselhövede.
Hiddingen liegt 58m ü. NHN im nordöstlichen Bereich der Stadt Visselhövede, 4 km nordöstlich vom Kernort Visselhövede. Zu Hiddingen gehören noch Battenbrock und Jürshof, die aus insgesamt 6 Hofstellen entstanden sind.
Unsere Gemeinde zählt etwa 560 Einwohner und ist nach Visselhövede flächenmäßig die größte Gemarkung der Stadt.
Im Mittelpunkt unserer beschaulichen Ortschaft steht das Dorfhaus welches 1991 erbaut wurde. In seinen Räumlichkeiten befinden sich die Feuerwehr, ein Gemeinschaftsraum für unter andrem den Seniorenclub, ein großer Raum steht der Dorfjugend als Treffpunkt zur Verfügung. Hinterm Dorfhaus ist ein großzügiger Kinderspielplatz angelegt. Geprägt wird das Ortsbild von einigen alten Fachwerk-Häusern, großen Hofstellen mit alten Baumbeständen und größeren Weiden innerhalb des Ortes. Es werden nur noch sehr wenige Betriebe landwirtschaftlich genutzt. Es gibt eine Zimmerei, einen Dachdeckerbetrieb, eine Reparaturwerkstatt für Baumaschinen, eine kleine KFZ- Werkstatt, eine private Kita, einen Tischler, einen Tiefbaubetrieb, eine Kamelfarm und ein größeres Restaurant mit Saalbetrieb und Hotel.
Durch den Hiddinger Bruch, dem auch eine große Fläche an Hochmoor und die Gräfingshorst angehört, lassen sich durch Rundstrecken wunderbare Spaziergänge und Fahrradtouren durchführen. In der südwestlichen Feldmark befindet sich der Höllenberg mit 93m ü. NHN und der Elmhorstberg mit 84m ü.NHN. Auf ihm befindet sich eine Radarstation der Bundeswehr. In der Nähe befindet sich die Gilkenheide mit ihren Wäldern und Hügelgräbern die ausgeschildert sind.
Das dörfliche Vereinsleben wird stark geprägt durch Feuerwehr, Schützenverein, Dorfjugend, Seniorenclub und Gemeindenachmittage. Zu den jährlichen Höhepunkten zählen unter anderem Schützen u.- Erntefest des Schützenvereins, Beachvolleyball der Dorfjugend, Schießen für Senioren, Dorffest organisiert von allen gemeinsam und der Weihnachtsmarkt auf der Kamelfarm.
Bad Hiddingen von 1819 – 1837 damals ein sehr bekannter Badeort gegen Gicht und Rheumatismus mit einer Kurkapelle, einem Bade – und Gästehaus, einem Casino und mehreren Tanzsälen. Bad Hiddingen wurde seinerzeit in einem Atemzuge mit Bad Pyrmont genannt. Die Brunnen das Bade -u. Gästehaus befanden sich damals in der heutigen Brunnenstrasse. Der Brunnen ist symbolisch am Dorfhaus mit einer Hinweistafel erstellt worden. Er findet sich auch im Ortswappen wider.
Jeddingen – Entstehung um 500 n. Chr. Im 14. Jahrhundert zum erstenmal urkundlich erwähnt, heißt der Ort Geddinge, Jeddingk oder Jedding, ab 1718 ist der Name Jeddingen gebräuchlich.
Jeddingen ist ein Haufendorf. Den alten Ortskern bilden 10 Halbmeierhöfe. Von 1771 bis zur Verkoppelung (1827 – 1839) siedelten vier Neubauern und sieben Anbauern. Durch Teilungen, Absplitterungen von Ländereien und Verkäufen einiger Höfe im 19. und 20. Jahrhundert entstanden neue Anbauerstellen. Es siedelten sich nach und nach auch Handwerker und kleinere Betriebe an. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden drei Siedlungen.
1974 wurde Jeddingen im Rahmen der Gebietsreform der Stadt zugeordnet und verlor seine Selbständigkeit. Es besteht aber ein Ortsrat mit Ortsbürgermeister. Von 1987 bis 1994 nahm Jeddingen an der Dorferneuerung des Landes Niedersachsen teil. Zugleich wurde die Landesstraße innerhalb des Ortes verlegt, der Ort an die zentrale Schmutzwasserkanalisation und an das Erdgasnetz angeschlossen. Durch die genannten Maßnahmen wurde das Ortsbild maßgeblich verbessert. Im Rahmen des Kreiswettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“ wurde der Ort 1994 und 1998 Kreissieger. Zur Infrastruktur gehören eine Grundschule mit sechs Klassenräumen, ein Kindergarten, eine Turnhalle und drei Sportplätze mit Sporthaus. Zwei Hotelbetriebe mit ca. 180 Betten, ein Lebensmittelladen sowie etliche Gewerbetreibende vervollständigen das Ortsangebot.
Jeddingen hat sich nach dem Kriege beständig durch die Ausweisung neuer Baugebiete vergrößert. So ist die Einwohnerzahl seit 1939 von 529 (1960: 778) auf nunmehr 1.050 angewachsen. Das aktuelle Neubaugebiet „Am Vogtsmoor“ befindet sich am östlichen Rand des Ortes in einer sehr ansprechenden Lage. Das Vereinsleben hat durch die Einwohnerzuwächse eine kontinuierliche Belebung erfahren. Besonders zu erwähnen sind der Schützenverein (mit über 250 Mitgliedern), der Sportverein (Fußball, Tischtennis, Turnen, ca. 500 Mitglieder), die Feuerwehr und die Dorfjugend. In 2006 fand das Kreisschützenfest in Jeddingen statt.
Im Gegensatz zu einigen anderen Ortschaften im Stadtgebiet hat die Gemarkung Jeddingen einen sehr hohen Feld- und Gründlandanteil, dagegen relativ wenige Waldflächen. Im Westen liegt hinter den Jeddinger Sportanlagen ein größerer Moorbereich. Dieser ist Teil einer Moorkette von Jeddingen über Dreeßel, Odeweg, Weissenmoor und Kirchwalsede bis Unterstedt. Der größte Teil des Moores ist für die Brenntorfgewinnung abgegraben, jedoch sind noch einige Flächen im Urzustand erhalten. Schön angelegte Wanderwege durchziehen das Moor und werden von Urlaubern, Feriengäste und Naturliebhabern gerne begangen. Dam-, Reh- und Schwarzwild kann mit etwas Glück auf den im Moor eingelagerten Wiesen beobachtet werden.
Kettenburg, zur Zeit 285 Einwohner zählend, hat ein Gut und 29 Bauernhöfe (davon drei größere ca. 1/3 der Höfe sind noch Vollerwerbsbetriebe), 33 Ein- und Mehrfamilienhausgrundstücke, eine Zimmerei mit Sägewerk, eine Baumschule und das Schützenhaus im sogenannten Zentrum. Alles verteilt sich auf eine Fläche von 12,5 km² in einer reizvollen Landschaft mit Wiesen, Äckern und Mischwäldern sowie dem schönen Lehrde-Tal.
Bis zur Gebietsreform 1974 gehörte Kettenburg, mit seinen Ortsteilen Griemen, Fahlbeck und Hilligensehl, politisch zum Landkreis Fallingbostel. Die vielfältigen persönlichen und wirtschaftlichen Verbindungen waren dann mit ausschlaggebend, dass Kettenburg dem Landkreis Rotenburg und somit der Stadt Visselhövede politisch zugeordnet wurde. Mit der Schule hatte man sich schon 1969 nach Visselhövede orientiert.
Kettenburg dürfte seinen Ursprung in der um das Jahr 1000 aus drei Höfen bestehenden Siedlung Kedin haben. Um 1480 wird ein Johann Voged mit der Kettenburg belehnt und nennt sich dann „von der Kettenburg“. Burg und Kapelle veröden ab 1760. In den Jahren 1875 bis 1878 wird ein neues Schloss erbaut, bewohnt wird es von einem Zweig der alten Familie v.d. Kettenburg.
Die Ortsteile Fahlbeck und Griemen werden urkundlich zuerst 1470 bzw. 1471 erwähnt, in einem Verzeichnis durch Herzog Friedrich des Älteren von Braunschweig-Lüneburg.
Aus der Chronik der Volksschule Kettenburg: „Als am Vormittag des 18. April 1945 hier der Kampf um den Bahnhof Visselhövede tobte, spielten sich auch um Kettenburg heftige Kämpfe ab. Der Ort lag einige Stunden unter englischem Artilleriefeuer und im Bombenhagel der Flieger. Dabei erhielten viele Wohnhäuser im Ort Volltreffer und brannten nieder. Es verbrannten ca. 25 Gebäude, mit Vieh und sonstigem Inventar. Bei den Kämpfen um Kettenburg fielen 25 Marinesoldaten, von denen 12 auf dem Gemeindefriedhof und 13 im Sammelgrab an der Stellichter Straße auf einem Grundstück vom Gut ihre letzte Ruhe fanden, dort wo sie auch gefallen waren.“
In den letzten 20-25 Jahren hat sich in Kettenburg nicht viel verändert. Einige Einfamilienhäuser sind dazu gekommen (meistens Kinder aus hier ansässigen Familien). Seit 2004 haben wir hier ein neues Baugebiet „Am Lehrdetal“ mit sieben Bauplätzen. Ursprünglich gedacht für Kettenburger, die in Kettenburg bleiben wollen, hat die Entwicklung aber nun gezeigt, dass ein jeder hier in Kettenburg bauen kann. Von den sieben Bauplätzen sind vier bereits bebaut.
Feuerwehr, Schützenverein und Dorfjugend sind kulturelle Träger im Dorf.
Vielfältige Kontakte gibt es insbesondere auch zur Nachbargemeinde Stellichte. Es gibt hier drei Eigenjagden und die Gemeindejagd, immer verpachtet an Jäger aus Kettenburg.
Da beide Gastwirtschaften Anfang der 70er Jahre ihren Betrieb einstellten, haben wir das Schützenhaus hier errichtet und so werden alle Veranstaltungen im Dorf hier abgehalten.
Ortsteil Hilligensehl
Hilligensehl war wahrscheinlich eine vorchristliche Kultstätte, „Heilige Stätte“, sagt man, davon hat die Siedlung ihren Namen. Hilligensehl ist eine Siedlung, die erst ab 1934 entstanden ist. Sie besteht aus 16 Siedlerstellen (landwirtschaftliche Betriebe) von durchschnittlich je 20 ha Größe. Die Siedler stammen alle aus dem Umsiedlungsgebiet (Truppenübungsplatz) des Kreises Fallingbostel, aus Böstlingen und Oberhode.
Die Siedler erhielten z.T. neubestelltes Land und angesäte Wiesen. Als gemeinschaftlichen Besitz erhielten sie noch einen kleinen Mischwald mit einer Größe von 78 Morgen.
(Text tlw. von Pamela Helmke, Ortsvorsteherin)
Das kleine Bauerndorf Lüdingen liegt am Nordwestrand des Visselhöveder Stadt- bzw. Gemeindegebietes. Die Entstehung der alten Ortsbezeichnung des Dorfes „Luden – Ludenn – Lüden“ ist unklar, sie kann auf eine Flurbezeichnung, aber auch auf einen Personennamen „Lüder“ zurückgehen. Der Siedlungsraum um den durchfließenden Bach wurde bereits 1374 „in villa Luden„ bezeichnet. 1394 verkauft der Verdener Bürger Hinrich Brunes seinen vom Vater ererbten Hof an Ludeken Gherbertes, wohnhaft „tho Luden“. 1414 verkauft die Adelsfamilie Schlepegrell dem Verdener Domkapitel einen Lüdinger Hof, den Friedrich Vrochtenicht bewirtschaftete. 1589 wird der Sundermannshof erwähnt, welcher von Eggert Sundermann bewirtschaftet wird. In den Verträgen wird der Ort noch mit „Lüden“ angegeben, erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wird die Endung „ingen“ angefügt.
Bis zur Agrarreform im Jahre 1831 bestand die landwirtschaftlich genutzte Fläche des Dorfes aus einer nahe gelegenen kleinen Ackerfläche und einigen minderwertigen Wiesen. Wohin das Auge blickte, war sonst überall Heide. Die Bewirtschaftung der Ackerfläche erfolgte gemeinsam. Zur Hofhaltung gehörten Schaftherden und ca. 4-6 Schweine. Ende des 19. Jahrhunderts standen in der Feldmark noch einige halb verfallene Schafställe, letzte Zeugen vergangener Zeiten. Auf den Höfen wurde auch Großimkerei betrieben. An geschützten Stellen am Wald standen ausgedehnte Bienenzäune. Alte Flurnamen, wie Hanschens Imknick oder alter Immzaun, erinnern an diesen Erwerbszweig.
In den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts erfolgte eine Neuordnung des bäuerlichen Grundbesitzes, zusammen mit den nördlich gelegenen Ortschaften Riekenbostel und Hassel. Warum diese Orte gemeinsam geordnet wurden, kann u.U. auf den gemeinsamen Bachlauf zurückgehen, der nördlich von Hassel in die Rodau mündet. Dieser wird auch als „Hasselbach“ bezeichnet. Wie so oft gehen jedoch die Meinungen über den „richtigen Namen" auseinander. In Lüdingen wird er „de Düp“-Graben, in Riekenbosten „Viehbach“ genannt. Wie so häufig entspricht der in Karten aufgenommene Name nicht der Benennung durch die tatsächlichen Anwohner.
Bis ca. 1800 war Wittorf Schulort für die Lüdinger Kinder. Der 2,5 km lange Schulweg auf einem morastigen Koppelweg war sehr beschwerlich und bei starken Regenfällen oder Schneegestöber unpassierbar, so dass es zu Ausfällen kam. Im 19. Jahrhundert wurde daher in Lüdingen eine „Wanderschule“ auf den Bauernhöfen installiert. 1898 wurde eine eigene Schule errichtet, die bis 1966 bestand. Danach wurde Wittorf wieder Schulort.
Bis ins 16. Jahrhundert lassen sich die Familien der fünf großen Lüdinger Höfe zurückverfolgen. Zum Anfang des 19. Jahrhunderts siedelten sich zwei Holzarbeiter am Rande des „Hainhorst“ an. Um 1900 wurden außer dem Schulgebäude zwei weitere Neubauten errichtet. In den vergangenen 30 Jahren wurden einige der Pächter- und Arbeiterhäuser an Neubürger verkauft. Auch heute ist die Struktur des Ortes, geprägt von den fünf großen Hofstellen, erhalten geblieben. Auf allen Höfen wird weiterhin Landwirtschaft betrieben, allerdings ist die Zahl der in der Landwirtschaft Tätigen erheblich zurückgegangen.
Wegen seiner geringen Einwohnerzahl verfügt Lüdingen über kein eigenes Vereinsleben. Je nach Neigung hat man sich daher überwiegend Wittorfer Vereinen angeschlossen. Wie gut daher, dass der Lüdinger Dorfkrug von Annemarie Gerke als zentrale Einrichtung im Ort zur Verfügung steht. Am südlichen Ortsrand bietet Mata Pohl Reitunterricht für Island-Pferde an.
Entlang des Dahnhorstgrabens hat der Gleitsegelclub Weser e.V. sein Übungsgelände. Der Verein hat ca. 40 aktive Mitglieder. Gemäß Internet-Auftritt ( www.gsc-weser.de) ist das ca. 1.300 m lange Nord-Süd-Gelände thermisch interessant und stressfrei ohne Hindernisse zu befliegen. Geselligkeit wird ebenfalls groß geschrieben.
Den Reiz des Ortes macht die Ursprünglichkeit des Dorfkerns mit den großen, von Eichen umgebenen Hofanlagen und die abwechslungsreiche Durchmischung von Feld und Wald in der Gemarkung aus.
Jäger wissen, dass der Raum Lüdingen / Riekenbostel zu den wildreichsten Gebieten (Damwild / Schwarzwild) des Landkreises gehört. Die Kirchwalseder Straße ist daher für Autofahrer zu einer Strecke mit besonders hohem Wildunfallrisiko geworden.
Unmittelbar westlich an den Kernort angrenzend befindet sich der Ortsteil Nindorf. Nindorf hat ca. 600 Einwohner und die Gemarkungsgröße umfasst ca. 1.000 ha. Die ländliche Struktur des Ortes ist durch die landwirtschaftlichen Betriebe, das typisch historische Ortsbild und die sehr schöne Natur in und um Nindorf geprägt. Besonders eindrucksvoll ist der alte Ortskern, der durch den sehr alten Eichbaumbestand und durch die zum Teil historische und verschiedenartige Gebäudearchitektur auffällt.
In den Vorjahren haben sich an den Ortsrändern einige mittelständische und leistungsstarke Gewerbebetriebe niedergelassen, die jedoch das Ortsbild nicht nachteilig veränderten. Besonders erwähnenswert sind auch die Hotel-, Restaurant- und Gaststättenbetriebe, deren guter Ruf weit über die Stadtgrenzen hinausgeht. Sie haben sich auf den Fremdenverkehr und den Seminarbetrieb spezialisiert, sind aber auch für die Dorfbevölkerung wichtige Einrichtungen.
Tragende Säulen des Ortes sind die zahlreichen Vereine, die Freiwillige Feuerwehr und die sonstigen kleinen Vereinigungen, wozu z.B. auch regelmäßige Altennachmittage der Seniorinnen gehören. Grundlage für die gute Dorfgemeinschaft ist das Vereinsleben und der gute Zusammenhalt der Dorfbevölkerung, die aber auch gegenüber Besuchern der Ortes sehr aufgeschlossen ist. Als Besonderheit zu erwähnen ist, dass die Nindorfer Jagdgenossenschaft ihre Gemeindejagd stets an ortsansässige Jäger verpachtet hat und auf diese Weise ebenfalls sehr zum Zusammenhalt der Dorfbewohner beigetragen hat.
Obwohl der Name Nindorf Neues Dorf bedeuten soll, ist ein Ort „Nenthorp“ um 935 urkundlich erstmals erwähnt (Heinrich I bestätigt ein Tauschgeschäft zwischen dem Bistum Hamburg und dem „Edlen“ Willari). Ob es unser Nindorf ist? Eine Besiedlung des Raumes ist schon in der Steinzeit erfolgt. Flurnamen wir Hünenkamp weisen auf altgermanische Kultstätten hin.
Ab 1833 erfolgte die Verkoppelung der Gemeinde (Neuordnung des Grundbesitzes). Straßen wurden angelegt und wegen der großen Feuergefahr einige Höfe ausgesiedelt. Um 1900 entwickelte sich Nindorf auch durch den Bau der Eisenbahnlinie Visselhövede-Rotenburg zu einer größeren Ortschaft. Arbeiter siedelten sich in Paterbusch und „Döhrmannsdorf“ an.
Der Name „Paterbusch“ hat einen historischen Hintergrund. 1567 nahm das Kirchspiel Visselhövede die lutherische Lehre an. Während der Gegenreformation wurde 1630 der lutherische Geistliche vertrieben und durch den Jesuitenpater Arnoldi ersetzt, der die Rückkehr der Kirchspielangehörigen zum katholischen Glauben auch über die Festsetzung von Geldstrafen erzwingen wollte. Als die bitterarmen Visselhöveder um Ermäßigung und Stundung der Summe baten, wurde die Strafe verdoppelt. Jetzt loderte in der Bevölkerung offener Hass auf, der Pater wurde boykottiert und sah sich gezwungen, Visselhövede zu verlassen. Am 9.11.1631 wurde er in einem an der Straße nach Jeddingen liegenden Wäldchen ermordet. Das Gehölz liegt in der Visselhöveder Gemarkung. Es wird seit dieser Zeit „Paterbusch“ genannt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich Nindorf zu einer beruflich gemischten Gemeinde. Es entstand die erste Siedlung auf dem ehemaligen Schulland, dann ein weiteres Neubaugebiet „Im Blöcken“. Dadurch ist Nindorf seit 1970 von 446 auf nunmehr 600 Einwohner angewachsen.
Eine der wichtigsten aktuellen Entscheidungen für Nindorf war 1997 die Einführung des Flurbereinigungsverfahrens. Auf diese Weise sind in den Wegebau, öffentliche und private Dorferneuerungsmaßnahmen sowie den Naturhaushalt erhebliche Summen investiert worden, die zu einem großen Teil öffentlich gefördert wurden. Bis jetzt sind etwa 80% der Maßnahmen durchgeführt.
Baumallee in Nindorf
Die Allee ist 240 m lang und verbindet die Straßen "Vor dem Blöcken" und "Grüner Placken" und hat zu jeder Jahreszeit Ihren besonderen Charme. Die Allee besteht aus Bäumen, wie Kastanie, Eberesche, Feldahorn, Hainbuche, Rotbuche, Spitzahorn, Stieleiche und fünf verschiedenen Obstbaumsorten mit Unterwuchs Trittrasen.
Die Bäume werden alle 2 Jahre fachmännisch geschnitten und von Totholz befreit, weil ein runterfallen des Holzes eine Gefahr für Personen darstellt. Von denen im Jahre 2000 gepflanzten Bäumen mussten einige nachgepflanzt werden.
Täglich nutzen Fußgänger mit und ohne Hund, Mütter mit Kinderwagen und Jogger die schattige Verbindung der beiden Straßen.
Um möglichst viele Vögel in die Baumallee zu holen, wurde an jedem zweiten Baum fachgerecht ein Holznistkasten angebracht. Insgesamt 28 Nistkästen, die Reihenfolge der Nistkästen abgestimmt für Stare, Meisen, Halbhöhlenbrüter, Fledermäuse und einen großen Nistkasten für Turmfalken.
Die Allee ist auch eine Aufwertung des angrenzenden geplanten Baugebietes, dieses grüne Umfeld trägt zur Lebensqualität im Ort bei.
OTTINGEN – Ein modernes Dorf mit Historie
Bereits in der vorchristlichen Zeit war die Umgebung rund um Ottingen und dem Ortsteil Riepholm bewohnt. Hügelgräber und Siedlungsspuren geben Auskunft darüber.
Das Kloster Walsrode listet die Ortschaft Ottingen zu Ihren Besitztümern im Jahre 1244.
Im Lehnsregister der Herzöge Otto und Wilhelm von Braunschweig (1330-1369) ist „en hus te Repholne“ dem späteren Riepholm gelistet.
Das älteste auffindbare Relikt ist ein Stein, der 1576 die Grenze zwischen dem Bistum Verden und dem Herzogtum Lüneburg markiert.
Östlich von Riepholm war bis zum 18. Jahrhundert der Gravenhof gelegen. Dieser ist zusammen mit dem Gilkenhof der Spielort des Romans Gilkenheide. Der Verfasser ist der Visselhöveder Schriftsteller Heinrich Hühner (gest. 21.09.1945).
Auch heute bietet die vielfältige Umgebung mit Wiesen, Feldern, Mooren und Wäldern einen hohen Lebenswert. Erwähnenswert ist hier das Naturschutzgebiet Ochsenmoor.
Erleben läßt sich die Natur am besten auf einer ruhigen Wanderung auf dem Nordpfad Riepholm-Gilkenheide oder mit dem Fahrrad auf einem der vielen gut ausgebauten Feldwege.
Zu einer Verschnaufpause läd zum Beispiel der kleine Hofladen „Lütje Laden“ der Familie Grünhagen am Ortsausgang Ottingen nach Riepholm ein oder eine der vielen Bänke, die 2020 rund um die Orte aufgestellt wurden.
Spielplatz mit Schützen- und Feuerwehrhaus Ottingen© Hohlert GrünhagenDas Leben im Ort ist geprägt durch ein aktives Vereinsleben.
Die Freiwillige Feuerwehr Ottingen besteht aus einem aktiven jungen Team und freut sich immer über engagierte Helfende.
Der Schützenverein Ottingen von 1914 e.V. mit über 100 Mitgliedern hat eine sehr aktive Lichtpunktgruppe für Kinder.
(http://www.schuetzenbund.visselhoevede.de/pages/vereine/schuetzenverein-ottingen.php)
Die Elterninitiative Momo e.V. in Riepholm ist ein weit über Stadtgrenzen bekannter Bewegungs-Kindergarten. Seit 2019 ist er sogar Kita - Musica zertifiziert. (https://www.kiga-momo.de/)
Der Schulbauernhof Ackern und Rackern e.V. auf dem Biohof Wilkens in Riepholm bietet Kindern aber auch Lehrern einen interessanten Einblick in die Landwirtschaft mit Aufzucht und Pflege von Nutzpflanzen und -tieren. (http://www.ackernundrackern.de/)
Neben 5 aktiven landwirtschaftlichen Betrieben sind auch Handwerks- und Gewerbebetriebe wie z.B. Zahntechniker, Forstwirt, Zimmerei, Reifendienst und weitere angesiedelt.
Seit 2019 werden die Ortschaften wieder über eine Buslinie (Weser-Ems-Bus Linie 882) angefahren, die eine Anbindung an andere Städte und den Bahnverkehr ermöglicht.
Der Spielplatz in der Ottinger Ortsmitte ist ein beliebter Treffpunkt der Kinder und Eltern.
Seit einigen Jahren sind beide Ortschaften über Glasfaser auch mit schnellem Internet versorgt.
Die Einwohner der beiden Ortschaften leben sehr gerne in Ihrem Ort.
Text: Hohlert Grünhagen und Bärbel Korgel
Am Nordrand von Visselhövede befindet sich das Gebiet der ehemals selbständigen Gemeinde Rosebruch. Dazu gehören die Ortschaften Rosebruch, Moordorf und Hütthof. Vier Bäche queren die Gemarkungen: die Wiedau (im Landkreis Soltau-Fallingbostel auch Mehlbach genannt), der Hahnenbach, die Rodau und der Schweinekobenbach. Zusammen mit den diversen zugehörigen Nebenbächen oder Gräben begründet dies den hohen Anteil an Gründlandflächen in Rosebruch. Das Gebiet ist als Naturraum der sog. Botheler Niederung zugeordnet.
Der Name der zentral gelegenen Ortschaft Rosebruch leitet sich ab von der Rodau: den Bruch roden war die erste Arbeit der Ansiedler. Aus dem mittelalterlichen rodesbroke entstand Rodesbrok, neuhochdeutsch Rosebruch. Nach sagenhafter Überlieferung soll um 1184 der aus Friesland vertriebene Häuptling Hajo beim Rodesbrok eine Burg erbaut haben, die der Bischof von Verden niederreißen ließ. Urkundlich belegt ist Rosebruch zuerst 1363. 1385 werden drei Höfe in rodesbrok erwähnt. Um 1600 erscheint der vierte Hof. Das Ortsbild hat sich bis 1900 kaum verändert. In den Jahren 1957 – 1961 wurden außerhalb des Ortskerns in der Nähe von Moordorf fünf Siedlerstellen errichtet. Als 1969 der Bau der Visselhöveder Mittelpunktschule abgeschlossen war, wurden auch die Rosenbrucher Schulkinder dorthin umgeschult. Erst vor einigen Jahren ist unmittelbar nördlich von Rosebruch ein einzelstehender Bauernhof mit großem Schweinestall entstanden (Hs.Nr. 14).
Eine einzigartige Entstehungsgeschichte hat der Ortsteil Moordorf. Die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts ist im Raum Bremen-Verden eine Zeit umfangreicher Moorkolonisation gewesen. Dem damaligen Kurfürsten von Hannover, Georg III (gleichzeitig König von England), war es darum gegangen, das Land dichter zu besiedeln. Beispielhaft erfolgte die Urbarmachung und Besiedelung des Teufelsmoores in der Nähe von Bremen, die eng mit dem berühmten Moorkommissar Jürgen Christian Findorff verbunden ist. 1779/80 entstand nach einem ähnlichen Muster die Kolonie Moordorf (ähnliche Ansiedlungen erfolgten auch in Hellwege und Borchel). Zwei Bauern traten 50 ha Moorgebiet auf der Grundlage eines Vertrages an das Amt Rotenburg ab, welches diese Fläche zu gleichen Anteilen auf 10 Neubauern aufteilte. In einer Jubiläumsschrift von 1980 „200 Jahre Moordorf“ ist die Geschichte des Ortes umfassend beschrieben. Auch heute hat Moordorf noch einen eigenen Friedhof (geführt vom Förderverein), wohingegen Bestattungen von Hütthofer und Rosebrucher Bürgern in Visselhövede erfolgen. Seite 1929 gehört Moordorf der Gemeinde Rosebruch an.
Der Name Hütthof wird 1582 in einer Urkunde erstmalig erwähnt. Der Name scheint von „hütten“ zu kommen. Die Hütthofer Kinder haben von jeher die Buchholzer Schule besucht, so dass die drei Hütthofer Bauern schon im Jahre 1779 nachweisbar schreibkundig waren. Heute befinden sich hier zwei landwirtschaftliche Betriebe und drei Einfamilienhäuser. Überregional bekannt ist das Metronom, ein selbständig geführter Theaterbetrieb, der neben seiner Tätigkeit als Tourneetheater hier eine eigene Spielstätte gefunden hat.
Der Verein „Rosebrucher Dorfgemeinschaft“ gestaltet die jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen: Osterfeuer, Pfingstbaumschleppen, Flohmarkt, Rasenmäherrennen sowie das Erntefest am dritten Wochenende im September sind hier zu nennen. Das Erntefest mit den dazugehörigen umfangreichen Vor- und Nachbereitungen bildet den Höhepunkt des Jahres.
Wegen der niedrigen Einwohnerzahl sind ansonsten keine weiteren Vereine in den Dörfern vorhanden. Die Bewohner haben sich den Vereinen in den größeren Nachbarorten angeschlossen, z.B. Hemslingen / Söhlingen oder Buchholz (Feuerwehr).
Zum Ortsbild gehören seit ca. 20 Jahren Gasbohrstellen, die im Raum Rosebruch erhebliche Mengen fördern. Unmittelbar an der Gemeindegrenze befindet sich auf dem Gebiet der Samtgemeinde Bothel eine große Gasreinigungsanlage, die der Aufbereitung dient.
Urkunden aus dem Jahr 1422 belegen, dass Schwitschen damals Switdixen, Switdexen oder Swidekessen bezeichnet wurde, was „zwischen den Seen“ bedeuten soll. Erstmals urkundlich erwähnt wurden Heelsen 1258 und Delventhal 1327. Die Ortschaft Schwitschen mit den beiden Ortsteilen Heelsen und Delventhal hat 540 Einwohner und eine Gemarkungsgröße von 1250 ha.
In der Dorfmitte liegt die Bachniederung des Schweinekobenbachs, die Landschaft ist sehr abwechslungsreich mit der Heidelandschaft im Süden und der Bruchlandschaft im Norden der Gemarkung. Diese schöne Kulturlandschaft wird durch viele aktive Landwirte im Ort geprägt erhalten. In Schwitschen gibt es trotz des Strukturwandels zehn landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe und zwei Nebenerwerbsbetriebe.
Auch die Anzahl der Gewerbebetriebe ist für die relativ kleine Ortschaft sehr bedeutsam. Im Handwerk und Handel werden durch elf Betriebe etwa 80 Arbeitsplätze in den Bereichen Maschinenbau, Tischlerei, Bauunternehmen, Zimmerei, Heizung und Sanitär, Fliesenarbeiten, Steinmetz, Getränkehandel und Staplerfahrzeuge sichergestellt.
Im Dientsleistungsbereich sind vier Betriebe in Schwitschen ansässig und bieten damit 24 Bürgern einen Arbeitsplatz in den Bereichen Unternehmensberatung, Erstellung von Internetauftritten und Kinder- und Jugendbetreuung. Auch der Fremdenverkehr spielt in Schwitschen mit einem Angebot von etwa 50 Gästebetten eine bedeutende Rolle. Auf Grund der räumlichen Nähe zu Visselhövede gibt es im Ort keine Einkaufsmöglichkeit mehr, somit entfällt ein wichtiger Ort der Kommunikation für unser Dorf. Allen Bürgern dient das „Schwitscher Haus“ als Treffpunkt für Gespräche, sportliche Aktivitäten der Feierlichkeiten. Deshalb liegt uns die Erneuerung dieses Hauses sehr am Herzen, es ist unser Dorfmittelpunkt. Diese Begegnungsstätte dient dazu, das Gemeinschaftsleben im Dorf zu pflegen. Eine zentrale Bedeutung haben dabei die aktiven Vereine in der Ortschaft.
Schützenverein und Sportverein haben es geschafft, mit Hilfe vieler Freiwilliger die Vereinsräume am Schwitscher Haus zu erneuern. Die Vereine haben so die Voraussetzungen geschaffen für ein zeitgemäßes, attraktives Sportangebot.
Im Sportverein werden den Mitgliedern Aktivitäten in den Sparten Fußball, Aerobic/Jazzdance, Tennis, Gymnastik, Volkstanz, Nordic Walking, Rückenschule und Basketball angeboten. Durch häufige Schulungen der Übungsleiterinnen und -leiter wird allen Mitgliedern ein abwechslungsreicher Sport geboten.
Der Schützenverein zeichnet sich durch aktive Schießsportgruppen in den unterschiedlichen Altersgruppen aus. Mit der neuen, für die Region bedeutsamen Schießanlage bieten sich für die Schützen viele interessante Möglichkeiten des Schießsports. In den örtlichen Vereinen wird seit Jahren eine umfangreiche Jugendarbeit geleistet. Die präventive Begleitung auf einem positiven Weg steht dabei eindeutig im Vordergrund. Zu einem guten Gemeinschaftsleben im Dorf tragen weiterhin die aktive Ortsfeuerwehr und die Dorfjugend bei.
Bei der Umsetzung der notwendigen Vorhaben zum Erhalt und zur Verbesserung der Lebensqualität in der Ortschaft wird es den Schwitscher Bürgern nicht an Motivation und Tatkraft mangeln.
(Text von Annegret Pralle, Ortsbürgermeisterin)
Visselhövede ist eine reizvolle, am Südwestrand der Lüneburger Heide idyllisch gelegene Stadt mit knapp 10.600 Einwohnern. Mit ihrer jahrhundertealten Geschichte, historischen Stätten, der ehrwürdigen St. Johannis-Kirche mit der mystischen Visselquelle im Stadtkern, dem schönen Rathaus am neu gestalteten Marktplatz versprüht sie einen unvergleichlichen Charme und hat ihren ganz besonderen Charakter behalten. Historie und Moderne stehen hier in harmonischem Kontrast zueinander.
Mit hervorragender Infrastruktur und einer Vielzahl an attraktiven Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitaktivitäten sowie gastronomischen und kulturellen Genüssen bringt sie alle Voraussetzungen für ein abwechslungsreiches Leben mit. Es gibt ausreichend Kindergärten, Bildungseinrichtungen, Kunstgalerien, Sportplätze, Fahrradwege, ein Hallenbad, Reithallen, Sportplätze und vieles mehr. Einzelheiten hierzu finden Sie auf den nachfolgenden Seiten.
Visselhövede - ein charmantes Heidestädtchen! Hier lässt es sich einfach gut leben!
Das Dorf Wehnsen liegt im Süden der Stadt Visselhövede an der Grenze zum Landkreis Soltau-Fallingbostel. Es ist von der Fläche her die kleinste Ortschaft der Stadt Visselhövede. Zurzeit leben 100 Einwohner in 33 Häusern. Die erste Erwähnung von Wehnsen, welches als Wedensen bezeichnet wurde, ist auf 1237 bis 1246 datiert. Von den im Urkundenbuch der Verdener Bischöfe erwähnten sieben Höfen waren im Jahr 1540 nur noch vier erhalten. Das alte Dorf ist im Westen und Nordosten von Hügeln und im Süden von Wald umgeben, so dass die Höfe windgeschützt liegen. Außerdem liegt das Dorf am Rand einer feuchten Niederung mit dem Wehnser Bach, der für die Wasserversorgung von Mensch und Tier wichtig war. Die Dorflage wurde sehr bewusst gewählt und es kann angenommen werden, dass der Ort noch älter ist als erwähnt. Denn die ersten sieben Höfe sind sicher nicht zur gleichen Zeit entstanden. Im Jahre 1908 wurden die Nöfe Nr. 8 und 9 im sogenannten Fuhrendorf erbaut. Diese Bezeichnung entstand, weil auf den Flächen, die besiedelt wurden, Kiefern standen und diese auf Plattdeutsch Fuhren heißen. 1927 entstanden die Siedlerstellen Nr. 10, 11 und 12 in der Mitte vom Ort und Neu-Wehnsen mit den Nummern 13 bis 20 im nordöstlichen Teil der Wehnser Gemarkung. Die meisten dieser Siedler betrieben eine Nebenerwerbslandwirtschaft.
Zwischen 1966 bis 1994 entstanden die Häuser 24 bis 29 am östlichen Ortsrand von Wehnsen. Durch den Strukturwandel hat sich das Dorf von einem rein landwirtschaftliche geprägten Ort in ein Wohndorf mit nur noch einem Voll- und drei Nebenerwerbsbetrieben gewandelt. Durch den behutsamen Umbau von nicht mehr benötigten landwirtschaftlichen Gebäuden in Wohnungen hat der Ort seinen dörflichen Charakter erhalten. In Wehnsen lebt man und wohnt nicht in einem Schlafdorf. Bei dem Doppeljubiläum 750 Jahre Wehnsen und 75 Jahre Neu-Wehnsen am 1. Juni 2002 wurde Wehnsen als Kleinod, kleines Paradies, Oase des Friedens und der Stille bezeichnet.
In Wehnsen wird die Dorfgemeinschaft gepflegt. Die Kinder feiern Fasching und im Herbst gibt es für die Kleinen einen Laternenumzug. Im März findet immer der Frühjahrsputz in der Wehnser Feldmark statt, an dem sich auch viele Kinder beteiligen. Dadurch wachsen sie früh in die Gemeinschaft rein.
Am Ostersamstag wird am Nachmittag der dorfeigene Unterstand aufgestellt, worin man sich dann am Abend beim Abrennen des Osterfeuers trifft und so manchen Klönschnack abhält. Am ersten Sonntag im Mai wird beim König die Scheibe angenagelt. Der Bürgerkönig wird auf dem Dorffest im August ausgeschlossen.
Die älteren Männer über 60 schneiden im Sommer traditionell Korn für den Wehnser Erntewagen. Dieser wird für das Erntefest in Jeddingen von der älteren Generation geschmückt. Am 3. Oktober feiern die Wehnser mit einem Frühschoppen den Tag der Deutschen Einheit. Seit 2004 haben sich einige Wehnser Paare zum „Bunten tanzen“ zusammengefunden. Die Wehnser sind stolz auf ihr kleines Dorf und arbeiten gemeinsam an seinem Erhalt.
(Text von Heinrich Freytag, Ortsvorsteher)
Postmeilenstein
Der Wehnser Postmeilenstein steht an der alten historischen Postkreuzung zwischen Neu-Wehnsen und Kettenburg. Die eine Linie führte von Hannover nach Stade. Die zweite Postroute ging von Harburg über Visselhövede nach Nienburg mit Anschluß nach Osnabrück bis zu den Niederlanden.
Der Stein ist eingemessen und eingetragen in die Liegenschaftskarte des Katasteramtes Rotenburg/Wümme. Außerdem ist er bei der Forschungsgruppe Meilensteine e.V. unter der Registernummer „1950“ eingetragen. Eine Erläuterungstafel neben dem Stein gibt weitere Hinweise.
(Text von Herbert Ahlden)
Die ehemals selbständige Gemeinde Wittorf besteht aus den Ortsteilen Wittorf, Bretel, Düsternheide und Grapenmühlen. Der Hauptort liegt ca. 55 m über dem Meeresspiegel auf einer Grundmoräneninsel. Dieser Hügel erhebt sich aus den vermoorten Talauen des Visselbaches, Grapenmühlenbaches und des Dahnhorstgrabens. Wittorf liegt an der B 440 zwischen Rotenburg und Visselhövede. In den Ort münden die Kreisstraßen aus Richtung Kirchwalsede/Lüdingen und Jeddingen.
Wittorf (Witthorpe, Wittorp, Wittörp) setzt sich zusammen aus den Silben „Wit“ und „torf“. Da „Witt“ (Widi, Wede) Wald oder Höhe bedeutet, wäre Walddorf eine angemessene Übersetzung. Der Name Wittorf ist seit Mitte des 17. Jahrhunderts gebräuchlich, die erste urkundliche Erwähnung datiert aus 1246. Seit Jahren erfolgen archäologische Ausgrabungen im Bereich einer Sandkuhle, die vermuten lassen, dass es bereits um 1400 vor Chr. hier eine Besiedelung gab.
Das Schmuckstück des Ortes ist die 1987 renovierte St. Nikolaus Kapelle. Sie wurde im Fachwerkstil im Jahre 1605 von Bischof Phillip Sigismund zu Verden fundiert. Alle Amtshandlungen wie Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Trauerfeiern finden hier statt.
Für die Schulkinder wurde 1776 ein erstes Schulhaus gebaut, 1850 durch einen Neubau ersetzt. 1896 entstand die jetzige Schule. Sie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten von einer Volksschule alter Prägung zu einer Grundschule für die 1. bis 4. Klasse gewandelt. Der Pausenhof wurde neu gestaltet und durch den Bau eines zusätzlichen Klassenraumes wurde die Raumsituation verbessert.
Wittorf war von alters her Knotenpunkt der Postkutschenverbindungen (Hannover / Hamburg / Bremen), die Gaststätte „Zur Post“ war Pferdewechselstation. Um 1900 wurde eine Bahnverbindung zwischen Bremervörde und Walsrode geschaffen, die auch durch Wittorf führte und, wenn man so will, drei „Bahnhöfe“ in Wittorf hatte. In den 70er-Jahren wurde die Strecke stillgelegt und mittlerweile durch einen Radwanderweg ersetzt, der als einer der schönsten im Landkreis Rotenburg bezeichnet werden kann. Z.Z. sind noch neun landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe aktiv, welche ausschließlich als Familienbetriebe wirtschaften, vor ca. 20 Jahren gab es noch ca. 35 aktive Landwirtschaftsbetriebe. Diese Entwicklung entspricht dem allgemeinen Strukturwandel in der Landwirtschaft.
Zu den wichtigen öffentlichen Einrichtungen für Wittorf gehört der Kindergarten und das Dorfgemeinschaftshaus, die sich zusammen mit der Schule im Zentrum des Ortes befinden. Die intakte Dorfgemeinschaft pflegt ein reges Vereinsleben. Die Grapenmühle wird nach der Topographie der Herzogtümer Bremen und Verden schon 1680 als einstellige Mühle genannt. Das jetzt noch vorhandene Mühlengebäude an der B 440 datiert vermutlich aus dem Jahre 1781.